Der Kredit

Mit Stolz blickt der Filialleiter der Bank auf sein schön eingerichtetes Dasein, mit allem, was dazu gehört: Frau, Haus, Kind und sicherer Arbeitsplatz. Frau, Haus, Kinder, Beruf: Alles ist in Ordnung. Er glaubt, dass zumindest bis zu dem Tag, an dem Anton Herberg auftaucht, um einen Kredit zu beantragen, aber nicht die notwendigen Sicherheiten stellen kann. Die Arbeit in der Bank ist sicher, das Anwesen zeigt Wohlstand, die Familie ist wie ein Bilderbuch. Die (!) Katastrophe nimmt ihren Lauf: Anton Schmidt betritt die Filiale und bittet um einen kleinen Kredit.

Dreistufige Shows „Der Kredit“: Money for Happiness – Culture

Die Comedy „Der Kredit“ wurde an der Tri-Bühne in Stgt. uraufgeführt. Im Handumdrehen kämpfen die beiden Protagonistinnen um Worte: Es sind etwa 3000? und mehr. Stgt. – 3.000 EUR. Doch er ist nicht gewillt, seinem Auftraggeber António Schmidts einen Kredit in dieser Größenordnung zu erteilen.

Diese lächerlichen dreitausend Euros bedeutet aber letztlich die ganze Erde für seinen Vornamen. Schmidts Kleidung ist etwas unvorsichtig, aber klug, pfiffig und schnell wie eine Pfeife, und er hat einen Schlaganfall mit einem Weib. In seiner Bedrängnis fällt er auf einen hinterhältigen Gedanke herein: „Wenn du mir den Kredit nicht gibst, bügele ich deine Frau“.

Das ist der Gesetzentwurf des katalanischen Autors Der Kredit „, in dessen fast 90-minütigem Ablauf sich die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Akteuren so oft verändern wie die Farbe einer Lichtshow auf der Tribüne in Stuttgart am Freitags. Am Anfang identifiziert der Antragsteller immer wieder “ das neliberale Regime “ als Grund seiner Not, hier und da wird in den Gesprächen der Bezug zwischen Macht, Währung und Sprachen im Turbo-Kapitalismus aufgezeigt.

Hier läßt er den Frauenhelden zunächst „die Methoden“ vorschreiben, mit deren Hilfe er sicherlich seine Ehefrau – die er ohne die Unterstützung von Hr. Schmitt verlor – zurückerobern will, bis er eingestehen muß: „Es gibt keine Methodik, es gibt keine Garantieregel….“.

Le CHEATRE DE THEATRE DE LA ZOOO de l’année Fritz Rémond.

Die Filialleiterin der Sparkasse schaut mit großem Stolz auf sein schön eingerichtetes Dasein, mit allem, was dazu gehört: Ehefrau, Wohnung, Kind und sichere Arbeit. Aber gerade in dem Augenblick, in dem er sich in seinem Bürostuhl etwas zu sehr zurücklehnt, scheint er einen Kredit zu beantragen; aber er bringt nicht die notwendigen Sicherheiten mit.

Allerdings gibt er nicht auf. Aber er kann nicht beim Kreditgeber einsteigen. So beginnt für ihn ein Glücksspiel: Wenn er seinen Kredit nicht erhält, ist er gezwungen, eine Beziehung mit der schönen Ehefrau des Filialleiters einzugehen. Gelöst, rief er seine Ehefrau an, um sie zu ermahnen, aber das geht ganz rückwärts, denn seine Ehefrau ist erschrocken, dass sie ihm nicht mehr als ein Darlehen von dreitausend Euros ist.

Das idyllische bürgerliche Privatleben und Berufsleben des Filialleiters fällt so auf einmal ganz aus den Angeln. Der Erfolgsautor und Autor des Buches Die Grönholmer Methodik entwickelt ein Psychoduell voll überraschender Wendungen und Wortspiele, das einen sensiblen Nerven unserer Gemeinschaft trifft: Kann man mit dem eigenen Wohlbefinden aufwiegen?